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Sonne / Wind / Wetter

 

Sonne, Mond und Sterne

Die Sonne Evitans geht am Morgen im Bug auf. Durch die Röhrenstruktur gibt es jedoch keinen Horizont, den sie überschreiten könnte. So sieht ein Sonnenaufgang für einen nano in Lud folgendermaßen aus: In 25 Kilometern Höhe zeigt sich um 8 Uhr an einem Punkt, senkrecht über den Gewächshäusern ein fahler Glutball, der von einem dunklen Blau schnell zu hellem Weiß wechselt. Wenn die Sonne, eine Stunde nach ihrem Erscheinen, ihren hellsten Strahlungspunkt erreicht hat , setzt sie sich in Bewegung. Sobald daß geschieht, kühlt sie sich auf normales Temperaturnivau ab und stahlt im weiteren als blutroter Glutball. Im Zeitraum von 10 Stunden wandert sie quer über die Mittelachse der Röhre bis in den hohen Enraghejo, das Weltenende im Heck. Dort verharrt sie und verlischt eine Stunde lang über verschiedene dunkle Rottöne, bis sie ganz ausgeht. Dies geschieht um 8 Uhr abends und die Bewohner können nun anstatt des roten Glutballs eine Stunde lang nicht mehr als einen hellgrauen Fleck am Himmel, von dem eine fahles Licht ausgeht, erkennen. Dann endlich, um 9 Uhr abends, setzt sich die schlafende Sonne in Bewegung und geht ihren tagsüber zurückgelegte Weg wieder zurück. Um 7 Uhr morgens erreicht sie ihren Ausgangspunkt über Lud und verharrt dort eine Stunde lang und beginnt, wie jeden Tag seit Anbeginn der Welt, ihren oben beschriebenen Tageslauf.

Die Lichtstärke der Sonne Evitans ändert sich aber nicht nur durch den Wechsel von Tag und Nacht, sowohl die Tages- wie auch die Nachtstrahlung unterliegen Schwankungen. Es gibt Tage an denen sich die Sonne mit ihrer roten Farbe nicht zufrieden geben will und nicht abkühlt wenn sie sich in Bewegung setzt. Strahlt sie so den ganzen Tag in dieser Stärke sind die wenigen Tage des Sommers angebrochen, kühlt sie jedoch auf ihrem Weg in den Enraghejo wieder ab so handelt es sich um einen der Nebensommer. Es sind dies der Zweit-, 3.-, 4.-, 5.- und Sechstsommer. Wieviele und in welchem Abstand diese in Jahresfrist auftreten ist allein eine Entscheidung des Gottes Dalvo und daher jedes Jahr verschieden. Die Nachtsonne dagegen entwickelt sich immer: Genau im Rhythmus von 30 Tagen durchläuft sie eine Phase. Einmal ist sie also überhaupt nicht zu sehen, während sie auch nur einmal in 30 Tagen in voller Intensität, die dem irdischen Vollmond gleicht, zu sehen ist. Zu übrigen Zeiten dunkeln sich bestimmte Teile der Nachtsonne ab, um so eine Sichelform oder Halbmondform anzunehmen.
Sterne gibt es in Evitan keine. Die Bewohner Evitans können in klaren Neusonnennächten aber die Lichter der Städte auf der gegenüberliegenden Seite am "Himmel" sehen. Hin und wieder kommt es des Nachts zu Leuchterscheinungen in der transparenten Mittelachse, doch haben diese eher die Form von Nordlichtern oder Sternschnuppen als von Sternen und sind in ihrer Richtung und Ausdehnung natürlich stark begrenzt.
 

Wind

Kaum eine andere Welt ist so vom Wind abhängig wie Evitan. Neben anderen Dingen muß ein Großteil der Nahrung von den jeweiligen Röhrenenden in die Domänen gebracht werden - und der Transport wird hier zu 99% durch kleiner und größere Segler, die auf Eis, Schnee und dem Sand der Wüste Lud ihre Spuren ziehen, bewerkstelligt. Daher das übergroße Interesse der Evitaner woher momentan der Wind weht - und daß ist durchaus wortwörtlich zu nehmen.
Die Großwindrichtung ist bis auf den Sommer immer vom Bug zum Heck, gleich wie die tägliche Wanderung der Sonne. Die lokale Windrichtung hält sich jedoch nicht immer daran z.B. ist in Lud durch den monto Voro meist ein hecklicher Wind vorherrschend.
Während des kurzen Sommers ist es entweder komplett windstill oder aber die Windrichtung dreht und es weht aus dem Heck. Wobei 'weht' nicht das richtige Wort ist, vielmehr tobt der Wind in Sturmstärke über das nunmehr schnee- und eisfreie Land. Nach dieser kurzen Periode normalisiert sich der Wind wieder und bläst in normaler Bug-Heck Richtung.
 

Wetter im Wandel der Jahreszeiten

Das Wetter ist durch die Nebensommer, recht abwechslungsreich. In der normalen Jahreszeit (der Winter) sind die Temperaturen tagsüber höchstens knapp um den Gefrierpunkt während es in der Nacht beträchtlich abkühlt. Dementsprechend sind die Niederschläge - meist Schneefall oder Graupelschauer, sehr selten regnet es.
Der Frühling beginnt ziemlich genau 1 Woche vor dem Sommer. Es beginnt damit, daß sich die Sonne nach dem Morgenblitz immer weniger abkühlt. Nach spätestens 5 Tagen strahlt die Sonne in ganz Evitan mit der sonst nur in Lud vorkommenden Stärke. Spätestens in den restlichen 5 Tage des Frühlings erreicht die Schneeschmelze auch die höchsten Lagen des Enraghejo. Die großen Ebenen und Hügellandschaften sollten jetzt schon schneefrei sein und die Sommerpflanzen schießen nur so aus dem Boden. Pünktlich zur Windstille, die den Beginn des Sommers und des neuen Jahres markiert, beginnt das Eis der großen Seen zu brechen. Die letzte Möglichkeit des Reisens bricht zusammen und wer jetzt nicht für mindestens 10 Tag einen Essensvorrat hat, sieht schlechten Zeiten entgegen. Durch das sumpfige und teilweise überflutete Land ist jetzt kaum ein Vorwärtskommen möglich und kaum jemand wagt sich während der Sommerstürme auf die aufgewühlten Wasserflächen der Flüsse und Seen. Nach den 7 Tagen des Sommers flaut der Wind ab und genau zur zweiten Windstille beginnt die Sonne wieder abzukühlen. Der Herbst hat begonnen und wenn nach zirka 3 Tagen die Sonne wieder normal strahlt, fällt der erste Schnee des neuen Jahres. Nach ungefähr weiteren 7 Tagen sind die großen Seen wieder zugefroren und vorsichtig fahren die ersten Segler über das Eis.

Die Nebensommer, die die mehr als 330 Tage des Winter bis zum nächsten Sommer unterbrechen, sind nur von kurzer Dauer. Die Sonne scheint in diesen wenigen Tagen nicht gewillt, schon zum üblichen Zeitpunkt - der Moment in dem sie sich in Bewegung setzt - abkühlen zu wollen, sondern zögert diesen ein paar Stunden hinaus. Längstens bis sie über den Domänen steht, dann nimmt sie wieder normale Farbe und Temperatur an. Das hat zur Folgt, daß nur im buglichen Teil der Welt die Pflanzen, Tier und Menschen sich über die warmen Tage der Nebensommer freuen (oder leiden) können. Der im Heck gelegene Teil - die ghiba mondo und der Enraghejo - merken davon so gut wie nichts.


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