Ihre hönischen Augen waren das Letzte was ich von der mir bekannten Welt sah. Mein Schlitten - einen Segler konnte ich mein stolzes Boot ja nicht mehr nennen - gewinnt schnell an Fahrt. Unwillkürlich greif ich zum Bremshebel, wollte bremsen - selbstverständlich hatte Korandaro auch dieses Teil meines Seg.... Schlittens unbrauchbar gemacht.
'Niemand sollte stehenbleiben und den Pfad Takelars vor der Zeit verlassen können'
So muß ich diesen engen Fluß, der so ganz anders war als die Eiswege die jeder Evitaner kannte und befuhr, viel zu schnell durchfahren. Schon schoß die erste Flußbiegung auf mich zu und bei diesem Tempo werde ich unausweichlich über den Eisrand getragen werden und an der steil aufragenden Felswand zerschellen. Doch zwei Lidschläge später war ich noch immer auf Bahn, die Kurve hinter mir und ich um die Bedeutung eines alten Wortes schlauer: Steilkurve! Der äußere Rand liegt höher als das Innere und mit minimaler Lenkbewegung ist die ansonsten unbezwingbare Kurve zu durchfahren. Ein normaler Fluß liegt sicher nicht unter dieser Eisdecke !!
Zum Heulen! In einigen alten Texten kommt das Wort vor, doch erst jetzt - am Ende meines Lebens - wird mir dessen Bedeutung klar...
Viel Zeit darüber nachzudenken habe ich allerdings nicht. Das Gefälle des Flusses ist beachtlich und meine Geschwindigkeit steigerte sich immer mehr. Eine zu hektische Lenkbewegung in der zweiten Kurve bringt mein Gefährt in gefährliche Schräglage aber ich kann mit Glück wieder ausgleichen.
Steilkurve an Steilkurve geht die rasende Fahrt weiter, nur hin und wieder zeugen zerschellte Boote an den Felswänden von den weniger glücklichen Fahrern. Nach schier endlosen Minuten treten die Felswände zurück, der Fluß weitet sich und geht in eine kleiner Schneebene über. Mein Schlitten verliert an Fahrt und staunend (vor Glück noch am Leben zu sein?) sehe ich die weite Landschaft des la valo vor mir.
Lange sollte ich nicht allein in dieser Umgebung sein. Schnell kommen zwei servisto auf mich zu - der Größere, recht klobig gebaute, auf Kettenrädern kümmert sich sofort um mein Boot während sich der Kleinere, auf 4 normalen Rädern heranbrausend, mich zum Ziel hat: »Zu pa servu, Serando Batalbovino von Zendara. Sie haben Startnummer 317.202, ihre Zwischenzeit ist 7 Minuten 12 Sekunden und 581 Tausenstel, damit liegen sie auf Platz 111.638. In cirka 30 Minuten werden Sie und Ihr Boot zu Startplatz des 2. Teils gebracht. Bis dorthin können sie die Aussicht geniessen oder eine kleine Erfrischung zu sich nehmen.«
Ich blick mich um: Der Kettenradkerl war gerade mit der ersten Kuve beschäftigt, der zweite Kerl blinkte mich mit seinen Lichtern aufdringlich an... also wenn daß das Ende sein sollte, dann stand mir ein irres Ende bevor! Eine allzu wahre Prophezeihung, wie sich später herausstellen sollte.