Durch die Form der Welten in PIPES und die Tatsache, dass dort künstliche Schwerkraft herrscht, kommt es zu einigen interessanten Phänomenen, die im folgenden beschrieben werden sollen.

Konstruktion

Oben stehende Grafik verdeutlicht die grundlegende Konstruktion der Arche, wobei die relativen Ausmaße nicht den wahren Proportionen entsprechen. Dargestellt ist ein Teil des Inneren der Arche (der äußere Mantel und die Heck- sowie Bugsektion fehlen), zu sehen sind neben dem Zylinder des Freiraums (terracotta) nur zwei Welten, die anderen Röhren wurden aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen.
Wie zu sehen ist, ist die Geelok-Röhre (grau) im inneren der Hohlröhre von Evitan (weiß) aufgehängt. Alle Welten sind ebenso über Streben (wie die Speichen eines Rades) an der Zentralachse befestigt und dort gelagert, wobei die äußeren die inneren jeweils vollständig wie die Schalen einer Zwiebel umschließen.
Die Zentralachse an sich rotiert nicht, sondern stellt lediglich die Aufhängung der Röhren und eine Versorgungsachse dar. Evitan hat also keinen direkten Kontakt zu Geelok - beide rotieren unabhängig voneinander und auch in verschiedenen Geschwindigkeiten - schließlich muß die künstliche Erdbeschleunigung überall 9,8 m/s² betragen. Die anderen Welten schließen sich jeweils die weiter innen liegende in derselben Weise umschließend an.

Die Landschaften liegen in den Wänden (Mänteln) der Zylinder, wie auf der rechten Grafik zu sehen ist. Boden und Decke der Röhren sind über die Enden miteinander verbunden. Man kann also nicht von der Seite in die Welten hineinschauen (Vakuum!), sondern sie haben vorne und hinten einen "Deckel", die sich für die Bewohner als die "Enden der Welt" in Form von titanischen Wänden darstellen, die bis zum Himmel ragen. Zudem gibt es in den Welten noch Streben, die in der Mitte der Welt den Himmel und die Erde zusätzlich verbinden, oft "Himmelssäulen" genannt.

Zwischen Decke der einen und Boden der nächst innenliegenden Röhre herrscht Vakuum, um weitere Reibung zu verhindern. Will z.B. ein Bewohner Evitans seine Welt verlassen, so muß er entweder an die Enden der Welt oder in eine der Himmelssäulen, um in ihnen in die Höhe zu steigen, bis er schließlich in der Decke angekommen ist. Von dort aus bleibt ihm nur die Möglichkeit, über die Speichen der Röhrenaufhängung in die Zentralachse zu gelangen und von dort aus auf selbem Weg zurück in eine andere Welt. Da an der Zentralachse alle Welten aufgehängt sind, läßt sich über sie jede Welt erreichen.

Vorne und hinten auf die Zentralachse "aufgesteckt" findet sich die (schwer beschädigte) Kommando- und die Antriebssektion. Die Achse führt direkt durch den Zylinder des Freiraums hindurch. Er ist fest mit der Achse verbunden, rotiert also nicht.

Die Speichen dienen auch als Versorgungswege - über sie geschieht der Luftaustausch mit anderen Röhren und bei Bedarf der Transport von Rohstoffen, Energie oder Personal.

Die Böden und die Decken der Welten haben jeweils eine bestimmte Dicke. In den Böden, also unter den künstlichen Landschaften liegen weitläufige technische Anlagen, unzählige Decks aus Fabriken, Reaktoren, Rechenzentren, Labors, verlassenen (oder doch nicht so verlassenen?) Wohnquartieren und vielleicht sogar weiteren Decks mit künstlichen Landschaften darin. Die Decken beherbergen vor allem Anlagen für die Energieversorgung der künstlichen Sonnen und sonstige benötigte Anlagen, besteht aber nur aus wenigen Decks.
Jede Röhre ist als autarke Einheit geplant und kann für sich alleine beliebig lange funktionieren und das Leben in ihr erhalten, allerdings wurden einige Röhren stark beschädigt oder weisen gravierende Fehlfunktionen auf. Ihre Funktionen müssen von anderen, intakten Röhren gestützt werden und es es herrscht zwischen einigen Welten reger Austausch von Ressourcen - oft ohne dass die Bewohner davon wissen. (So dient die "grüne Lunge" Chrestonim vielen Röhren als zusätzlicher Lufterneuerer.)

 

Visuelle Effekte

Da die Welt gekrümmt ist, macht sich der Anstieg des Bodens durch die Krümmung optisch bemerkbar:
Ein Objekt, das einen Kilometer in der Landschaft vom Betrachter entfernt ist, liegt (am Beispiel Chrestonims) nur gut 25 cm höher als dieser - in seiner unmittelbaren Umgebung wird man den Anstieg also nicht bemerken. Nach zehn Kilometern auf der Innenseite der Röhre, befindet es sich 25 Meter über dem eigenen Niveau, nach fünfzig Kilometern geht es bereits sechs Kilometer in die Höhe. Das wäre so, als blicke man auf einen fünzig Kilometer entfernten Sechstausender. Der "Berg" wirkt allerdings wesentlich niedriger, da die Landschaft nicht als Berg erscheint, sondern dahinter in Krümmung weitergeht.
Die Krümmung ist also für den normalen Bewohner der Welt, der bei gutem Wetter in die Ferne blickt (quer zur Achse) deutlich sichtbar. Für die Einwohner der Sieben Welten ist das aber ein ganz normaler Sachverhalt, denn sie kennen es nicht anders. Sie können schon mit blossem Auge sehen, wie ihre Welt beschaffen ist - als eine Röhre.
Der Effekt wird nur durch wenige Elemente abgeschwächt - die Oberflächen vieler Röhren sind relativ gebirgig und zerfurcht - freien Ausblick wird man nur selten haben - am deutlichsten dürfte die Krümmung auf Meeren und Ebenen erkennbar sein. Zudem hängt die Wolkendecke der meisten Welten auf ungefähr 3 Kilometern über dem Nullniveau - eine zusätzliche Sichtbehinderung.
Neben den Wolken gibt es noch eine weitere, nicht veränderliche Sichtbehinderung: die Decke der eigenen Röhre "hängt" von oben in die Sichtlinie. Es gibt also auch in den Welten einen Horizont, allerdings von oben durch das Himmelsgewölbe. Die asbolute maximale Sichtweite bei klarem Wetter beträgt rund 300 Kilometer, alles, was weiter entfernt ist, wird bereits vom Himmelsgewölbe verdeckt.
Allgemein gesprochen ist die Krümmung bei den innenliegenden Welten (Geelok, Evitan) stärker spürbar als in den größeren, außenliegenden Welten (Anarkoria, Dentom).

Das Belüftungssystem und das Röhrenklima

Die Arche verfügt über umfangreiche Syntheseanlagen zur Sauerstoffproduktion und zahlreiche, redundante Systeme, um sicherzustellen, dass die Sieben Biosphären und die übrigen Decks mit Atemluft der korrekten Zusammensetzung versorgt werden. Das wichtigste System zur Sauerstoffproduktion ist jedoch der Pflanzenbewuchs in den riesigen künstlichen Landschaften, die die Sieben Welten darstellen. Während einige Welten über ausgedehnte Wälder und eine reichhaltige Flora verfügen, die für eine Lufterneuerung sorgen (Chrestonim, Dentom, auch Anarkoria), können andere Röhren mit ihrem Grün kaum für ihren eigenen Bedarf sorgen (B'Shaad, Evitan).
Für diese Fälle besitzt die Arche ein Umwälzungssystem für Atemluft, das seit dem Versagen der Klimatisierung für B'Shaad und Evitan aktiviert wurde.

Die Röhren sind dabei in Reihe geschaltet, so gelangt die Luft, ohne dass sie besonders gefiltert werden würde (viele Filteranlagen sind außer Betrieb oder wurden zerstört) von einer Röhre zur nächsten, von außen nach innen.

Dabei beeinflussen die Röhren sich in ihrem Klima gegenseitig. So gelangt beispielsweise die heiße, trockene Luft aus B'Shaad nach Chrestonim und erzeugt dort, wo die Luft einströmt, eine trockene, wüstenartige Region. Die Dschungel Chrestonim feuchten die Luft an und leiten sie nach Gior weiter.
Das Ventilationssystem der Welten sorgt für eine vorherrschende Windrichtung von einem Ende zum anderen, die das ganze Jahr über gleich bleibt. Die künstliche Landschaft mit ihren Bergen, Tälern, Wäldern und Meeren beeinflusst jedoch das lokale Wetter stark, so dass die vorherrschende Windrichtung gerade in der Mitte der Welten nicht immer erkannt werden kann.
Ein weiteres Phänomen bestimmt das Klima in den Röhren. Einmal im Jahr werden zur Reinigung von Filteranlagen die Ventilationssysteme zunächst abgeschaltet, dann für ungefähr eine Woche umgekehrt. In dieser Zeit weht der vorherrschende Wind in die Gegenrichtung und erreicht dabei Sturmstärke. Dies hat gravierende Folgen für das Klima in den Röhren. So erfährt B'Shaad dank der feuchten Dschungelluft Chrestonims eine segensbringende Regenzeit, während Gior einen Kälte-Einbruch durch die eisige Luft Evitans erfährt.

Generell hat jede Röhre eine eigene Atmosphäre, die ganz ähnlich wie die Erdatmosphäre geschichtet ist. So ist nur der Boden jeder Röhre (wo die Landschaften liegen) von einer Schicht an Atemluft bedeckt. Der Abstand der Decken von den Landschaften beträgt 25 Kilometer. Wolken steigen in den Röhren selten höher als maximal 12 oder 13 Kilometer, zumal hier die Luft für einen Menschen aufgrund des Sauerstoffmangels praktisch nicht mehr atembar ist.

 

Sonnen und andere Himmelskörper

Wie bereits erwähnt ist die Decke der eigenen Röhre (hinter der freilich nach einer dünnen Vakuumschicht der Boden der nächsten folgt) der Himmelder jeweiligen Welt. Dort bewegen sich also die beiden Arten von Himmelskörper, die in den Röhren existieren: Sonnen und Monde.

Es gibt kein einheitliches Muster, wie die einzelnen Welten beleuchtet werden: jede einzelne hat ihr eigenes Sonnenmodell. So gibt es Welten, in denen sich mehrere Sonnen spiralig über den Himmel bewegen und punktförmig wie Spotlights die Landschaft unter sich erhellen, große Ringe oder lange Leisten, die sich längs bzw. quer der Achse bewegen, in wieder anderen Welten mag der ganze Himmel in gleißendem Licht erstrahlen, so daß diffuses, keine Schatten werfendes Licht die Welt erfüllt. Welche Art der Beleuchtung nun die einzelnen Welten beherrscht, erfahren Sie in den jeweiligen Weltbeschreibungen oder lassen Sie in Ihrer Spielrunde Ihre Phantasie spielen.

Allen Sonnen gemein ist jedoch, daß sie im Wesentlichen das für das Leben wichtige Lichtspektrum der irdischen Sonne nachempfinden (von einem Anteil des UV-Lichts einmal abgesehen) - einschließlich der wärmespendenden Infrarotstrahlung. Somit spenden die Sonnen nicht nur Licht, sondern auch Wärme.

Monde werden in vielen Welten simuliert - ebenfalls in verschiedenen Formen und Farben. In manchen Welten laufen sie auf definierten Bahnen, in anderen wiederum laufen sie wild und unberechenbar über den Himmel. Sie sind aber natürlich keinesfalls dreidimensionale Körper, sondern werden als Lichtflecke durch die Beleuchtungssysteme der Sonne(n) simuliert.

Sterne gibt es in den Röhren nicht - es sei denn, sie würden durch dasselbe Lichtsystem erzeugt, das auch die Sonne(n) und eventuell vorhandene Monde generiert, doch in vielen Welten wurde darauf verzichtet.